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Archive for the ‘Marktplatz’ Category

In dem Bericht über das Fachwerkhaus am Marktplatz geht es in der Kommentation um die Bedeutung der Zehntscheune in der Bergstrasse. U. a. wird in den Kommentaren behauptet, das Gebäude in der Bergstraße sei als Lager benutzt worden, aber nicht für die Einlagerung des „Zehnten“.

Der Kommentator „doku13“ kommentierte dazu am 16. März 2014:

Wieso fälschlich Zehntscheune?
Die Zehntscheune an der Bergstaße in Homberg ist mehr als 500 Jahre alt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gebaut, diente der kleine Speicher lange als Lager für den zehnten Teil der Ernte, den die Bauern an die Kirche abtreten mussten.

Nachdem kein Zehnt mehr gezahlt werden musste, verfiel die Scheune. Die Denkmalschutzbehörde verbot einen Abriss. Für eine Renovierung hatte der Evangelisch-Lutherische Jugendverein Homberg, dem das Gebäude gehört, kein Geld. In Vorbereitung auf den Hessentag wurde das Gebäude in das Förderprogramm Stadtumbau West aufgenommen und die Sanierung begann.

Die Scheune steht nach der Sanierung dem Jugendverein und der Petrus-Gemeinde als Gruppen-, Sitzungs- und Veranstaltungsraum zur Verfügung. Allerdings nur während der warmen Monate. Im Winter wird es zu kalt in der Scheune. Das liegt daran, dass eine Heizung mit Wasserrohren aus Denkmalschutzgründen nicht eingebaut werden durfte

Auch der Kommentator Dr. K. L. spricht dem Gebäude in der Bergstraße die Nutzung als Zehntscheune ab, worüber man sich streiten könnte, denn es gibt Hinweise, dass es sich bei dem Gebäude erst um eine Zehntscheune und später um eine reine Lagerscheune für Getreide gehandelt hat.

Eine Nutzung als Wohngebäude ist ausgeschlossen, da es an dem Gebäude nur vier kleine, nachträglich eingesetzte Fenster gegeben hat. Es gibt keine Hinweise auf eine Feuerstelle und einen Kamin. Auch angekohlte Balken, die typisch für eine Feuerstätte sind, finden sich nicht. Auch die Raumaufteilung lässt kaum einen anderen Schluss zu.

Bei einer öffentlichen Zehntscheune, waren, im Gegensatz zu einer landwirtschaftlich und gewerblich genutzen Scheune, nicht zwangsläufig große Scheunentore erforderlich, weil die Bauern üblicherweise ihren „Zehnten“, wie die Kirchenabgaben seinerzeit genannt wurden, bereits gedroschen und in Säcke abgefüllt anlieferten. Die konnten einfach durch die Tür in die Scheune verbracht werden. Bei den damaligen Ernteergebnissen, fielen ohnehin keine großen Mengen an Getreide an.

Ihre Bedeutung als reine Lagerscheune für Getreide hat die Zehntscheune vermutlich im Rahmen der Agrarreformen im 18. und 19. Jahrhundert verloren (Bauernbefreiung).
Im Jahre 1807 wurde in Preußen die Gutsuntertänigkeit für alle Bauern beseitigt. Damit fiel die Abgabe eines „Zehnten“ weg. Für eine Zehntscheune hatte die Kirche keine Verwendung mehr und verkaufte das Gebäude zusammen mit dem Pfarrhaus.

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts ging nach über 350 Jahren die Nutzung der Scheune als reine Lagerscheune in eine landwirtschaftliche Nutzung über. Im Erdgeschoß wurde Getreide gedroschen und im Untergeschoß ließen die gekalkten Wände sowie ein kleiner Trog auf eine zeitweilige Tierhaltung schließen. Es ist nicht genau zu sagen, wie lange die Scheune für die Landwirtschaft von Bedeutung war.

Mündlich überliefert ist, daß noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor der Scheune und in der Scheune Getreide gedroschen wurde. Da befand sich die Scheune bereits in Privatbesitz.

Quellenangabe :

U. a. : Großmann, G. Ulrich, Der Fachwerkbau in Deutschland, erw. und überarbeitete Aufl., Köln 1998

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Homberg’s neuer Möbelmarkt

Heute eröffnet der Dickhaut-Nachfolger in den ehemaligen Räumen der Fa. Dickhaut an der Ziegenhainer Strasse seinen neuen Möbelmarkt. Weitergeführt wird der Markt unter dem in der Region bekannten Namen Dickhaut. Im Firmenlogo liest man:

Möbel-Küchen
Dickhaut
Fabrikation & Handel seit 1739

Nun fertigte Dickhaut zuletzt keine Möbel mehr.
Übrigens, bei dem alten  Bild am Turm neben dem Haupteingang zum Möbelmarkt handelt es sich um die alte Dickhaut-Mannschaft aus 1908. Der kleine Junge mit dem Fuchsschwanz in der Bildmitte ist Valentin Dickhaut, der Großvater des letzten Inhabers.

Zu jeder Eröffnung eines neuen Marktes gehört obligatorisch auch ein Gewinnspiel. Im aktuellen Firmenprospekt des Dickhaut-Nachfolgers wird auf das „Große Neueröffnungs-Gewinnspiel“ hingewiesen.

„Gewinnen Sie zur Neueröffnung einen neuen VW up !“ oder alternativ den Gegenwert in Form eines Warengutscheins.

Och wie schön, dachte ich, da kann man also einen funkelnagelneuen VW up! gewinnen, oder den Gegenwert des kleinen Flitzers in Form eines Warengutscheins. Immerhin kostet der kleine VW ca. 8.700 Euro.

Man muss die Lupe nehmen um das nachfolgende Kleingedruckte zu lesen. Da erfährt der geneigte Leser dann, daß er gar kein Auto gewinnen kann, sondern  lediglich den VW up! über einen Leasingzeitraum von einem Jahr zur exklusiven Nutzung über maximal 10.000 Kilometer. Alternativ kann man für den Sachpreis einen Warengutschein bekommen. Die Kosten für Versicherung, Steuer und Kraftstoff darf der Gewinner tragen.

Man gewinnt also nichts anderes als einen Leasingvertrag!

…oder den Gegenwert als Warengutschein, das wären dann etwa 2.000,00 Euro.

Da verspricht der Dickhaut-Nachfolger in großen Lettern den Gewinn eines VW up! und beim näheren Hinsehen entpuppt sich das ganze dann als Luftnummer und man kann einen einjährigen Leasingvertrag gewinnen.

Bisher kannte ich ein solches Verhalten eigentlich nur von Kaffeefahrten. Ich denke mal, nicht umsonst wird wohl der Dickhaut-Nachfolger einen Elefanten in das Firmenlogo eingebaut haben – man muss schon recht dickhäutig sein, um sowas gut zu finden.

 


 

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