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Archive for Juni 2013

…dann ist Partytime im Ferienwohnpark.

An den Wochenenden im Mai, Juni, September und teilweise im Oktober fallen die „Partygäste“ eines Partyreisen-Veranstalters in den Ferienwohnpark Silbersee bei Frielendorf ein.

Dann ist es vorbei mit der Ruhe im idyllischen Ferienwohnpark und es geht rund auf dem Gelände und in den Ferienhäusern der Ferienwohnpark Silbersee GmbH & Co. KG.

Das alkoholexzessive Wochenende beginnt Freitag. Mit Bussen karrt der Reiseveranstalter die „Partygäste“ an den Silbersee. Kostenpunkt für zwei Tage Feiern und Saufen, zwischen 185,- und 290,- Euro.

Das lautstarke Event aus Disko Hüttengaudi und Flatratesaufen, fast rund um die Uhr, findet im neu errichteten Silbersee-Stadel der Ferienwohnpark Silbersee GmbH & Co. KG. statt.

Ob man damit dem Ferienpark und den privaten Ferienhaus-Besitzern Freude bereitet, wage ich zu bezweifeln. Nach Aussagen des Geschäftsführers der Ferienwohnpark GmbH arbeitet man „hart am Ruf des Silbersees“.

Das mag wohl wahr sein, doch ich denke mal, mit diesem Konzept eher negativ. Denn wenn die Party irgendwann in der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag zu Ende geht, fängt für die übrigen Ferienhausbewohner der Stress an. Dann torkeln die abgefüllten Sauftouristen „Partygäste“ zu den Unterkünften der Ferienwohnpark GmbH & Co. KG. und richten teilweise auf dem Heimweg einigen Flurschaden an. Nicht nur daß die Wanderwege rund um den Silbersee mit Sperrgittern teilweise abgesperrt werden, damit keiner der „Partygäste“ in den See torkelt, man findet auch massenweise Kondome, gebraucht und ungebraucht, mehr- und einfarbig, Biergläser und Plastikbecher am Wegesrand und auf den Grundstücken. Demolierte Sitzbänke und Papierkörbe, runden das Bild der Zerstörung ab und markieren den Weg der Saufterrortouristen.

Splitternackte „Partygäste“ flanieren pöbeld durch den Ferienwohnpark und urinieren in die Anlagen und an die Häuser. Ich würde das ja nie glauben, wenn ich es nicht selbst gesehen hätte.

Grundsätzlich sollte man solche Events, die auch das Flatratesaufen beinhalten, verbieten.

Der Begriff Flatratesaufen setzt sich zusammen aus dem englischen Wort Flatrate für einen Pauschaltarif und der umgangssprachlichen Bezeichnung „Saufen“ für den massenhaften Konsum von alkoholischen Getränken. Wegen der Möglichkeit des Alkoholabusus stehen Flatrate-Partys stark in der Kritik. So appellieren Politiker an Veranstalter solche Events zu unterlassen oder fordern sogar ein Verbot. Begründet werden solche Forderungen damit, daß das Konzept solcher Feiern zu extremem Alkoholgenuss verleitet. Im Kampf gegen den Alkoholmissbrauch von Jugendlichen spricht Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen Klartext: Sogenannte Flatrate-Partys sollen streng verboten werden. Hier seien die Kommunen gefragt. „Das Gesetz gibt ihnen die Möglichkeit, Flatrate-Partys zu verbieten, bei denen es zu einem Festpreis unbegrenzt alkoholische Getränke gibt, sagte die CDU-Politikerin.

Die offensichtliche Tendenz zum exzessiven Umgang mit der „legalen Droge“ Alkohol ist erschreckend. Dass Gesetzgebung und Rechtsprechung hier bereits eingreifen müssen, ist wohl darauf zurückzuführen, dass bereits im Vorfeld die Gesellschaft versagt. Hier sind schließlich alle gefragt, durch den eigenen sorgfältigen und kontrollierten Umgang mit Alkohol anderen und insbesondere Kindern und Jugendlichen ein Vorbild zu sein und sie gezielt über die Risiken und Gefahren von Alkohol aufzuklären.

Das scheint für die Veranstalter der dubiosen Partyreisen kein Thema zu sein und sagen Sie das mal einem der neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Ferienwohnpark Silbersee GmbH & Co. KG auch Geschäftsführender Gesellschafter eines Getränkeunternehmens ist. Obwohl, soviel soziale Verantwortung sollte man eigentlich von jemandem erwarten können, der Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung Frielendorf, stellv. Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion ist.

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